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Wir haben lange geglaubt – und eigentlich glauben wir’s immer noch (das ist das mit dem linearen Bias) – dass Wissen Sicherheit gibt.
Wer Bescheid weiß, kann planen, kontrollieren, führen. Organisationen wurden zu Wissensspeichern – Handbücher, Standards, Best Practices. Wissen war Kapital.

Und heute?

Wissen zerrinnt uns zwischen den Fingern. Gestern noch richtig – heute schon falsch.
Die Halbwertszeit einer Erkenntnis sinkt auf Monate, manchmal auf Tage. Alles ist vernetzt, alles in Bewegung. Und jede Antwort ruft sofort neue Fragen hervor.

Die paradoxe Erfahrung: Noch nie hatten wir so viel Wissen – und noch nie fühlte es sich so wertlos an.
Google weiß mehr als jeder Experte. KI schreibt schneller, als wir alle denken können. Das, was wir gelernt haben, gibt uns keinen Halt mehr.

Für Organisationen ist das ein Schock. Denn ihr Betriebssystem war gebaut auf Planung, Berechenbarkeit, Kontrolle. Doch die Welt gehorcht nicht mehr dieser Logik. Wissen ist kein Besitz mehr – es ist ein Strom. Und wer versucht, ihn festzuhalten, ertrinkt.

Die Frage ist: Wie lernen wir schwimmen?
Nicht: Wie sichern wir unser Wissen ab?
Sondern: Wie werden wir fähig, mit Nicht-Wissen umzugehen?

Menschen und Organisationen, die das begreifen, hören auf, Besserwisser zu sein.
Sie werden Suchende. Hypothesen-Testende … schaffen Resonanzräume – in denen sich Gehirne verbinden und Emergenzen entstehen. Genau dort entsteht Zukunftsfähigkeit.

Die Frage ist nicht mehr: Was wissen wir?
Die Frage ist: Wie nutzen wir das, was ist, als Ressource?


Wer hat’s geschrieben: Alexander Häussermann – ah@mavex-gmbh.com